Religion und Frauen

Der Religionshistoriker Heiler hat bereits in den 1950ern die systematische Unterdrückung der Frauen in den Weltreligionen thematisiert. Seine Aussagen fanden jedoch zunächst wenig Beachtung. Erst in den letzten zwanzig Jahren gewann er immer mehr an Zuspruch. Religionen wie das Christentum oder der Islam unterstützen klar ein patriarchales Weltbild und damit die dominante Stellung von Männern. Dies geht einher mit einem heterosexuell geprägten Weltbild.

Das Frauenbild in den Weltreligionen

Obwohl die Differenzierung zwischen den Geschlechtern in jeder Religion unterschiedlich ausgeprägt ist, haben sie doch Gemeinsamkeiten, die zur niederen Stellung der Frauen in der Gesellschaft beitragen. In den meisten Religionen sind Frauen vom Priesteramt oder einer vergleichbaren Stellung ausgeschlossen. Gott wird im Christentum, Judentum und im Islam als Mann angesprochen. Im Hinduismus dürfen Frauen die heiligen Schriften nicht studieren, und wenn man als Frau wiedergeboren wird, gilt dies als negativ. Man hat sein Leben nicht gut genug gelebt, und wird als Strafe als Frau wiedergeboren. Selbst im Buddhismus muss sich die am höchsten gestellte Nonne dem am niedrigsten gestellten Mönch unterordnen.

Die Frau ist besonders in ihrer Rolle als Mutter von Relevanz. Sie soll die männlichen Gene weitertragen. Dabei wird ihr Verhalten gegenüber ihrem Mann, zum Beispiel im Hinduismus, als eigener Gottesdienst angesehen. Im Christentum steht am Anfang der Schöpfung der Mann, die Frau jedoch ist die Sündige. Die Jungfräulichkeit der Frau bis zur Ehe ist essenziell, und Fremdgehen in der Ehe ein absolutes Tabu, während dieses nicht in gleicher Weise für den Mann gilt.

Viele Religionen haben für Frauen besondere Regeln für deren Bekleidung. Während im Islam die Frau als Mutter verehrt wird, kommt der Mutterrolle im Buddhismus keine besondere Bedeutung zu. Geschlechtsverkehr und Geburt sind negativ behaftet und es wird als höher angesehen, enthaltsam zu leben als Mutter zu werden.

Sowohl im Christentum als auch im Buddhismus erzählt die Religion von der Geburt eines Kindes ohne Geschlechtsverkehr. Im Christentum ist es die Jungfrau Maria, die Jesus bekommt, im Buddhismus kommt der Ur-Buddha in einer Vision zu seiner Mutter. Auch die Empfängnis des ersten Buddhas geschieht anders, er entspringt der Seite seiner Mutter.

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